Grußwort zu Ostern 2024
Liebe Gemeinde,
wenn wir in diesen Tagen durch die erwachende Natur gehen, sehen wir, wie die Welt um uns herum zu neuem Leben erblüht. Die Bäume strecken ihre frischen Blätter der Sonne entgegen, und die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel. Es ist eine Zeit des Erwachens und der Hoffnung, ein sichtbares Zeichen für den Sieg des Lebens.
Doch während wir dieses Wunder betrachten, sind unsere Herzen schwer von den Nachrichten, die uns aus der Ukraine und dem Heiligen Land erreichen. Es ist fast unvorstellbar, dass in jenen Gegenden, wo Jesus Christus seine Passion durchlebte und die Auferstehung die Welt veränderte, heute Menschen leiden und sterben.
Es ist eine bittere Ironie des Schicksals, dass gerade dort, wo das Kreuz stand und das Grab leer wurde, Menschen durch den Krieg gleichsam erneut gekreuzigt werden. Wie können wir angesichts dieser Tragödie hoffnungsvoll Ostern feiern?
Die Bibel spricht zu uns von einem Garten – nicht nur von dem Garten Eden oder dem Garten Gethsemane, sondern auch von dem Garten am ersten Ostermorgen. Maria Magdalena ging zum Grab Jesu und fand es leer vor. In ihrer Verzweiflung begegnete sie dem Auferstandenen, den sie zunächst für den Gärtner hielt. „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“, fragte Jesus sie (Joh 20,15).
In diesem Dialog liegt eine tiefe Wahrheit verborgen: Selbst in unserer Trauer und Verwirrung ist der Herr bei uns – oft erkennen wir ihn nur nicht sofort.
Wir dürfen nicht vergessen: Das Kreuz war nicht das Ende. Der Tod hat nicht das letzte Wort behalten. Die Auferstehung kam danach – als Triumph des Lebens über den Tod, als Sieg des Lichts über die Dunkelheit.
So stehen wir heute vor einer Herausforderung: Können wir inmitten von Leid und Zerstörung dennoch Zeugen der Auferstehung sein? Können wir das Licht der Hoffnung in unseren Herzen bewahren und es mit anderen teilen?
Lassen Sie uns Ostern nutzen, um bei der Feier der Gottesdienste Kraft für unseren Glauben zu schöpfen. Lassen Sie uns beten für Frieden in den Ländern, die vom Krieg zerrissen sind. Und lassen Sie uns aktiv werden im Streben nach Gerechtigkeit und Versöhnung in unserem eigenen Umfeld.
Mögen die Gottesdienste der kommenden Tage unsere christliche Überzeugung nähren, dass das Kreuz den Keim der Auferstehung birgt, und Ostern ihn in einem Triumph des Lebens über die Schatten entfaltet.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und hoffnungsvolles Osterfest.
Ihr Pastor