Grußwort zum Monat Oktober
„Beuge willig deinen Nacken, du stolzer Sicamber“
Liebe Schwestern und Brüder!
Am 1. Oktober feiern wir den Gedenktag (in Freisen: das Fest) des Hl. Remigius. Remigius von Reims, vermutlich 436 in Laon geboren, stammte aus gallo-römischem Adel und entstammte einer sehr wohlhabenden Familie. Bereits im Alter von 22 Jahren wurde er zum Bischof berufen. Berühmt wurde Remigius vor allem durch die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig I. Es war ein Staatsakt und ein historisches Ereignis. Der Taufort war die Bischofskirche von Reims. Die Taufe fand an Weihnachten statt – im Jahr 498. Sie ist eine Begebenheit, die weite Folgen hatte. Denn zusammen mit dem König wurden seine wichtigsten Gefolgsleute getauft. Damit nahmen die „Anführer“ des germanischen Volkes der Franken das Christentum in der katholischen Bekenntnisform an so wie die Römer und die gallo-romanische Bevölkerung der eroberten Gebiete, während alle anderen ins Römische Reich eingefallenen oder eingewanderten Germanenstämme sich zwar auch Christen nannten. Aber ihre Oberschicht hatte die christliche Religion in der arianischen Form übernommen. Sie betrachteten Jesus Christus nicht als den wirklichen Sohn des allmächtigen Gottes im Himmel, sondern nur als einen einzigartigen, von Gott außerordentlich erhobenen Menschen. – Lange hatte Chlodwig gezögert, ehe er sich taufen ließ. Seine katholische Gattin Chlotilde hatte ihn immer wieder zu diesem Schritt gedrängt. Ausschlaggebend war schließlich die drohende Niederlage des Frankenkönigs gegen die Alemannen. In höchster Not rief Chlodwig den Christengott an. Den Gott seiner Gattin Chlotilde. Chlodwig gewann die Schlacht und die Oberhand. Als seine Gefolgsleute sich der Taufe ihres Königs nicht widersetzten, ließ er sich von Bischof Remigius von Reims in den christlichen Glauben einführen und taufen. Bei der Taufe habe der vom hl. Geist erfüllte Bischof gesagt: „Beuge willig deinen Nacken,du stolzer Sicamber, verehre, was du verfolgtest, und verfolge, was du verehrtest.“ (Die Sucamberer oder Sicamber waren grimmige Feinde der Römer im Siegerland. Sie wurden besiegt und vermischten sich mit den links des Rheins siedelnden Franken, die deshalb später gelegentlich „Sicamber“ genannt wurden.) Zusammen mit Königin Chlotilde, der Frau Chlodwigs, wird Remigius als Wegbereiter des Christentums in Europa gesehen. Insbesondere machte er es sich zur Aufgabe, die Franken für die römische Kirche zu christianisieren und zur Abkehr vom Arianismus zu bewegen. Er wird deshalb auch Apostel der Franken genannt. Zudem gilt er als Gründer mehrerer Bistümer. Bischof Remigius starb vor 533. Er hatte mit einer Dauer von 70 Jahren eine ungewöhnlich lange Amtszeit. Die Grabkapelle in Reims, die nachträglich eigens für Bischof Remigius erbaut wurde, war um 570 nachweislich bereits ein Pilgerort. Im Bistum Trier sind 23 Kirchen dem Hl. Remigius geweiht. Darunter die Freisener Pfarrkirche, die derzeit aufwendig renoviert wird. Die Remigius-Kirmes müssen wir noch im („babylonischen Exil“) des Kolpinghauses feiern. Harren wir der Dinge, die da kommen. Hoffen wir auf eine Pfarrkirche, die in neuem Glanz erstrahlt.
Eine der 23!
Sind das nicht die wichtigsten Dinge? Unsere Verbundenheit mit unseren Pfarr- bzw. Filialkirchen und ihren Patrozinien. St. Remigius, St. Katharina, St. Laurentius, St. Martin, ULF Maria Königin des Friedens, Heiligstes Unbeflecktes Herz Mariä. Wenn wir diese Heiligen und Geheimnisse der Gottesmutter richtig feiern, dann werden sie uns Brückenpfeiler auf dem Weg in die Ewigkeit sein.
Immer Ihr
Pfarrer Peter Schwan, Kooperator