Grußworte zum Monat Juli

Jesus als Privatmann

Liebe Schwestern und Brüder!

Der Gedenktag der Hl. Marta im Römischen Generalkalender (29. Juli) wurde 2021 erweitert zum Gedenktag der Heiligen Marta, Maria und Lazarus. So wurde er bereits zuvor in den Klöstern der benediktinischen Ordensfamilie gehalten. – Ich denke, dass die Erweiterung mit vollem Recht geschehen ist. Diese drei Geschwister, die in Bethanien (nahe Jerusalem) ein Haus hatten, waren gute Freunde Jesu von Nazareths. Die Evangelien bezeugen, dass die Schwestern wohl gute Gastgeber gewesen sind. Und auch seine Lehre trug der Herr ihnen vor. In aller Ruhe – während er zu Tisch saß. Und er wollte seinen guten Freunden gewissermaßen ein Ich-bin-Wort (ego eimi) schenken“. Als Lazarus stirbt, der Jesus viel bedeutet hat, will Jesus Marta noch über den Auferstehungsglauben, den sie deutlich bekennt, hinausführen. Es gibt da einen Dialog, zwischen Jesus und Marta, der fast den Eindruck macht, als würden da zwei aneinander vorbeireden. Jesus versichert ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“(Joh 11,23) Marta gibt eine Antwort, die wie aus dem Religionsbuch abgeschrieben klingt. Ein standardisiertes, fast kühles Bekenntnis: „Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag.“ (Joh 11,24) Das ist richtig und pflichtgemäß. Aber es genügt Jesus nicht. Er will seine Freundin Marta zu IHM – als lebendiger göttlicher Person – führen. Mit einem Ich-bin-Wort soll sie über ihr eigentliches spirituelles Fassungsvermögen hinausgeführt werden: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ (Joh 11,25f.) Marta erträgt die Überforderung und antwortet voll Glauben: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“(Joh 11, 27) Sie gibt also eine Antwort, die sich nun an Jesus als Person wendet. – Für den Evangelisten Johannes ist dieses „Darüber-Hinaus-Führen“ durch die Ich-bin-Worte ein beliebtes Stilmittel. Der johannäische Christus zeigt auf sich. In meinem Arbeitszimmer steht eine kleine weiße Christusstatue neben dem Telefon und einer Uhr. Dieser Christus, es ist keine Herz-Jesu-Figur, zeigt mit dem Zeigefinger auf sich selbst – in Herzhöhe. Als wolle er uns sagen: Bei allem schlauen und versierten Umgang mit dem Glauben, bei allen innigen und ausgefeilten Gebeten. Eines muss immer klar sein: Christentum ist eine Religion, die sich ganz und ausschließlich ausrichtet auf eine Person – auf die Person Christi des Erlösers allein. Unser frommes Tun muss sich immer wieder nach diesem Grundgedanken ausrichten. Daran soll mich die kleine Statue erinnern: Neben der Uhr (alle Zeit) und dem Telefon (mit wem auch immer).

Mögen die Hl. Geschwister Marta, Maria und Lazarus, deren Gedenktag wir am 29. Juli begehen, Fürsprache einlegen für uns. Jesus war ihnen ein guter Freund. Möge er auch uns zu seinen Freunden zählen. Immer ein Stück mehr, und noch ein Stück mehr.

Ich wünsche Ihnen, liebe Christinnen und Christen,

angenehme Tage in den wärmeren Zeiten des Jahres.

Immer Ihr

Pfr. Peter Schwan, Kooperator

Aktuelle Hinweise

Frühlingskonzert der Volkshauskepelle Oberkirchen am 17. März 2024 um 17:00 Uhr in der Pfarrkirche Oberkirchen
Krankenkommunion in der Pfarreiengemeinschaft im März 2024: Freisen, Wolfersweiler, Asweiler, Eitzweiler am 26. März 2024 ab 10:00 Uhr, Grügelborn und Reitscheid am 26. März 2024 ab 15:00 Uhr, Oberkirchen, Haupersweiler, Reichweiler am 25. März 2024 ab 10:00 Uhr,
Annahmeschluss für den nächsten Pfarrbrief ist am 08. März 2024.

Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen

Katholisches Pfarramt Freisen - Oberkirchen
Zur Festhalle 14
66629 Freisen

Youtube

PG Freisen-Oberkirchen