Grußwort zu Ostern

Murphys Gesetz – oder: Gott handelt noch im Absurden

Liebe Schwestern und Brüder!

Das Marmeladenbrot fällt runter. Und es fällt natürlich auf die Marmeladenseite. Die Münze springt aus dem Portemonnaie. Unweigerlich rollt sie an den unzugänglichsten Ort in der Umgebung: hinter den Schrank oder in einen Gully. Ein Tag vor Abgabe der Abschlussarbeit … und der Drucker streikt. War ja klar! In solchen Situationen wird gern Murphys Gesetz zitiert: „Was schiefgehen kann, das geht auch schief.“ Für die Apostel und Jünger Jesu war das Unternehmen „Messianische Reise nach Jerusalem“ eine Aneinanderreihung all dessen, was nun wirklich schiefgehen kann. Der Davidsohn und Thronprätendent scheitert auf grausame Weise. Man bringt ihn um. Nur die Art und Weise seines Untergangs war schon mehr als Schiefgehen: Der mögliche Messias, auf den sich die Hoffnung vieler stützte, jagt nicht die Römer aus dem Land. Nein, die Römer urteilen über ihn, den „jüdischen König“. Sie lassen ihn foltern und geißeln und präsentieren ein Bild des Jammers. Ecce homo – seht der Mensch. Und dann der schmachvolle Kreuzestod, der den verflucht, der am Holz hängt (Dtn 21,23). Das ist schon eine Bündelung dessen, was schiefgehen kann. Und wenn man ehrlich ist, dann ist diese Bündelung schon nichts mehr für Murphys Gesetz. Nein, hier begegnet uns das Absurde am Ende des irdischen Lebens Jesu Christi. Es ist, als hätten alle widergöttlichen Kräfte kooperiert, um sein Ende möglichst bitter zu machen. Paulus wird später dieses Absurde „die Torheit des Kreuzes“ nennen und aufweisen, dass das Törichte die Weisen zuschanden gemacht hat (1 Kor 1,27). Gott kann mit dem Absurden umgehen und sein Heil stricken. Paulus hat verstanden, dass das Törichte des Kreuzes eine Stärke des christlichen Glaubens ist. Gott ist über alle wirkenden Chaosmächte überlegen. Er kann auf krummen Zeilen gerade schreiben. Er hat den, der verflucht am Holze hing, zum Segen gemacht für alle Welt. Noch im Absurden erwirkt er Erlösung. Gerade die Kreuzigung war für die damalige Zeit eine erniedrigende Sklavenstrafe. Nicht nur die Juden verfluchten den, der am Holz hängt. Freie römische Bürger durften nicht gekreuzigt werden. (Deswegen wurde Paulus enthauptet.) Dass von diesem schändlichen supplicium (Todesstrafe) etwas ausgehen konnte, was für Menschen von Vorteil ist, das war für die griechisch-römische Welt der damaligen Zeit eine unlösbare Aufgabe. Für Paulus wird das so wichtig, dass er die Torheit des Kreuzes an den Anfang seiner korinthischen Korrespondenz  stellt. – An Ostern feiern wir nun, dass sogar die Absurdität des Todes Jesu eingeholt wurde von einem glänzenden Sieg: Der Gekreuzigte ist der Auferstandene. Seine Torheit wurde aufgelöst in Jubel. Das Absurde hat nicht das letzte Wort behalten. –

Liebe Christinnen und Christen!

Auch wir kämpfen in unserem Leben gegen absurde Zustände und Vorgänge. Manchmal begegnen uns auch die Wirkungen von Murphys Gesetz. Und das wird noch verschärft durch Krankheit und andere Leiderfahrungen. Das Logische und Nachvollziehbare begegnet uns nicht. Wir erleben das Unverständliche. Vielleicht sollten wir dann einmal an die Jünger Christi denken, insbesondere an die Apostel: Das Unternehmen „Messianische Reise nach Jerusalem“ war auf den ersten Blick unverständlich und absurd. Durch Ostern hat sich dieser Blick entspannt. – Ich wünsche Ihnen diesen entspannten österlichen Blick. Denn wir können in unserem Leben sicherlich auch an vielen Stellen erfahren, dass Gott auf unseren krummen Lebenszeilen gerade schreiben kann. Und mit Schönschrift!

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest 2023, alles Gute und Gottes reichen Segen!

Immer Ihr

Kooperator Pfr. Peter Schwan

Aktuelle Hinweise

Krankenkommunion im November 2025: 13. November 2025 in der Pfarrei Oberkirchen ab 15:00 Uhr, am 12. November 2025 in der Pfarrei Grügelborn ab 10:00 Uhr, in den Pfarreien Freisen und Wolfersweiler am 12. November 2025 ab 15:00 Uhr.

Annahmeschluss für den nächsten Pfarrbrief 13. November 2025

Sammlung für die St. Wendeler Tafel am 04. November 2025 von 16:30 bis 17:45 Uhr in der Sakristei der Pfarrkirche Freisen.

Aus der Pfarreiengemeinschaft in die Ewigkeit abberufen

In die Ewigkeit abberufen wurden seit Allerseelen 2024: aus der Pfarrgemeinde St. Remigius Freisen – Benno Schad / Peter Schardt / Manfred Fischbach / Kurt Mohne / Alice Schubert / Rita Tscharntke / Jürgen Altenhofer / Benno von Ehr / Marliese Gelzleichter / Isolde Fox/ Theodor Gelzleichter, aus der Pfarrgemeinde Maria Königin des Friedens Grügelborn und St. Martin Reitscheid – Horst Hubert Schnur / Wolfgang Alles / Cäcilia Gierend / Nadine Heylmann / Klaus Dreher / Hans Joachim Puschmann / Renate Benterbusch / Gisela Alles / Edeltrud Breit / Achim Becker / Lidwina Wäger / Beate Alles / Herbert Metzinger / Marianne Dreher / Ernst Pesch / Nikolaus Huwer, aus der Pfarrgemeinde St. Katharina Oberkirchen – Walburga Becker / Monika Backes / Alois Meyer / Irmhild Finkler / Amanda Recktenwald / Ingrid König / Christine Penth / Matthias Schröder / Arnold Fleisch / Hans Peter Fickinger / Marianne Schneider / Anton Becker / Peter Jung / Werner Fleisch / Richard Finkler / Paul Müller / Marliese Maus / Werner Schnur / Meinrad Scheer / Friederike Loch / Reinhard Würtz / Albert Biehl / Gertrud Alles / Josef Recktenwald / Christel Stabler / Heinz Schnur / Marlene Stoll / Anneliese Jahke / Toni Scheer / Gisela Uhl / Reinhilde Becker / Florian Schneider/ Thomas Keller, aus der Pfarrgemeinde St. Laurentius Wolfersweiler und Herz Mariä Walhausen – Horst Josef Braun / Herbert Jost / Brigitte Lang / Marlene Stein / Winfried Wahl / Maria Meier / Horst Peter / Albert Engbarth /Adelheid Fischer/Ursula Cloos – Herr, gib ihnen die Ewige Ruhe und das Ewige Licht leuchte ihnen. Amen

Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen

Katholisches Pfarramt Freisen - Oberkirchen
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